Schienenspange Horn

Horn – ein Regionalzentrum ohne direkte Anbindung an die FJB.
Seit der Eröffnung führt die Franz-Josefs-Bahn, in ca. 10 km Entfernung, an der Bezirkshauptstadt Horn in großem Bogen vorbei. Da sich das Eröffnungsjahr der Bahnlinie bald zum 150. Mal wiederholt und nun ein Strecken-Ausbau angedacht wird, nehmen wir das zum Anlass, um zurück zu blicken und viel mehr nach vorne zu schauen. Wir zeigen auf, wie die Zukunft aussehen könnte!

Streckenverlauf
Der Bahnhof Horn liegt an der Kamptalbahn zwischen Sigmundsherberg im Norden und Rosenburg, Richtung Hadersdorf am Kamp, im Süden. Als die Strecke errichtet wurde, waren die technischen Möglichkeiten des Eisenbahnbaues begrenzt und mit heutigen Bautechnologien nicht vergleichbar. Um die Steigung zwischen Eggenburg und Göpfritz zu bewältigen wurde deshalb damals auch die längere Streckenvariante über Sigmundsherberg umgesetzt. Zudem war die Leistung der damaligen Lokomotiven in Bezug auf bewältigbare Steigungen nicht mit heutigen vergleichbar. Darum wurde das Regionalzentrum Horn erst nachträglich mit der Kamptalbahn angebunden.

Fahrzeiten

Waren zu Errichtungszeit die Fahrzeiten attraktiv so hat der Ausbau der Straßen in den letzten Jahrzehnten diese Situation umgekehrt. Die große Zahl der Auspendler aus dem Bezirk Horn nutzt das private Auto. Alleine nach Wien pendeln 1500 Personen. Eine aktuelle Pendleranalyse zeigt, dass nur knapp über 10% die Franz-Josefs-Bahn nutzen.
Dies hat mehrere Gründe: Die reine Fahrzeit von Horn nach Sigmundsherberg, ohne Umstieg und Wartezeit, bis zur FJB beträgt meist mind. 15 Minuten. Während die Auspendler Richtung Süden in die großen Städte (Wien, Krems, St. Pölten) müssen liegt der Zugang zur FJB jedoch in entgegengesetzter Richtung. Die anschließende Fahrt von Sigmundsherberg in den Norden von Wien dauert ca. 1 Stunde 15.

Studienergebnisse 1991
Beschäftigt man sich mit einem Ausbau der FJB, stößt man bald auf das Thema Horn. Schnell wird klar, dass hier ein riesiges Potenzial an BahnfahrerInnen vorhanden ist und gleichzeitig eine massive Strecken,- und Fahrzeitverkürzung möglich wäre.

Wo ein Bahnhof für Horn, direkt an der FJB, liegen könnte wurde bereits 1991 erarbeitet. Unter Einbindung der Kamptalbahn sollte im Süden der Stadt ein neuer Bahnhof errichtet werden. Dieser würde zentrumsnah liegen und für das gesamte Einzugsgebiet gut erreichbar sein. Zwischen Umfahrung und Bahnhof könnte eine Park and Ride Anlage errichtet werden(siehe: Detailpläne rechts).
Ergebnis wären Fahrzeiten von Horn nach Wien, St. Pölten, Krems oder Stockerau in weniger als 45 Minuten. So könnte die Zukunft des Bahnhofes Horn an der Franz-Josefs-Bahn aussehen (Grafik rechts).


Studie 2016
Die im Auftrag des Landes NÖ in Arbeit befindliche Studie verfolgt das Ziel eine bestmögliche Anbindung des Waldviertels an die Zentralräume herzustellen. Um das Fahrgastpotenzial auszuschöpfen sind Regionalzentren an der Strecke unter Berücksichtigung einer 160 km/h Trasse direkt anzubinden. Aus objektiver Sicht betrachtet, müsste sich daraus ergeben, dass die Bezirksstadt HORN in Zukunft direkt an der FJB liegt. Dies würde auch die gesamte Region aufwerten und die weiter oben an der Bahn zusteigenden Fahrgäste würden durch kürzere Fahrzeiten (-15 min) profitieren. Die Bestandsstrecke wird hierbei auf eine Nutzung im Vor- und Nachlauf oder als Zubringer einzubeziehen sein. Die im Norden von Horn wohnenden Menschen würden ebenfalls durch die Beschleunigung der Trasse bis Absdorf durch verkürzte Fahrzeiten profitieren. Ein auf die Bahn abgestimmtes Bus Zubringersystem könnte den öffentlichen Verkehr in der gesamten Region massiv verbessern.

Initiative "Pro Franz-Josefs-Bahn" | www.pro-fjb.at